Mit dem oa.finder stellt das Open Access Network seit kurzem ein Tool bereit, das bei der Suche nach Open-Access-Publikationsmöglichkeiten unterstützt. Der Dienst ist für Zeitschriftenartikel bereits gestartet, ein Modul für Monografien und Sammelbände folgt.
Anders als B!SON sucht der oa.finder nicht semantisch. Die Fragestellung ist also nicht: „Welche OA-Zeitschrift passt zu meinem Thema?“ Sondern: „Was kostet das jeweils? Welche Vergünstigungen bekomme ich durch meine Institution?“ Keine unwichtigen Fragen. Gerade dafür ist das Eintragen der eigenen Organisation in der Suchmaske (s. Screenshot oben) relevant. Im Hintergrund dieser Herangehensweise stehen Verträge, welche den jeweiligen Angehörigen eine Kostenübernahme bzw. ein für sie kostenfreies oder vergünstigtes Publizieren ermöglichen.
Die Ergebnisse lassen sich etwa nach Impact-Kriterien filtern. Doch häufig wird die Entscheidung für einen Publikationsort (auch) durch andere Kriterien beeinflusst – womöglich auf entscheidende Art: Zahlreiche Verbände und regelmäßige Tagungsformate haben ihre eigenen Proceedings, die als zentraler Ort für die Publikationen und vielleicht sogar für die ganze (Sub-)Disziplin dienen. In anderen Fällen sind Sammelbände weiterhin ein wichtiges Format, so im Kontext von geisteswissenschaftlichen Tagungen. Auch Reihen, die zu bestimmten thematischen Kontexten etabliert sind, sind natürlich ein wichtiges Kriterium. Immernoch anschaulich sind dafür die Ergebnisse der OA-Umfrage des FID Romanistik von 2016:
In so einigen Fällen wird die Entscheidung für oder gegen Open Access also nicht gezielt getroffen, sondern ergibt sich aus Überlegungen zu thematischen oder methodischen Kontexten (Reihen!) oder anderen Entscheidungskriterien. Wer dabei an einer entscheidenen Position sitzt und weitreichende Lenkungsmöglichkeiten hat, sind die Herausgebenden. Auch die Vorgaben von Tagungsverantwortlichen beziehungsweise Verbänden sind mitunter entscheiden. Der oa.finder denkt mit, dass ihn Personen in unterschiedlichen Rollen nutzen können, so auch Herausgebende:
Auch die geplante Funktion des Tools, Verlage für Bücher zu finden, ist dabei relevant. Schließlich haben die Verlage sehr unterschiedliche Angebote im Open-Access-Bereich.
Auf welche Datenquellen der Dienst zugreift, wird im Blogartikel des Open Access Network dargelegt: https://open-access.network/services/news/artikel/oafinder-einen-passenden-publikationsort-zum-veroeffentlichen-im-open-access-finden
Der oa.finder wurde im Rahmen des BMBF-geförderten Verbundprojekts „open-access.network“ an der Universitätsbibliothek Bielefeld entwickelt.
Zum oa.finder: https://finder.open-access.network/
Abbildungen:
Suchmaske: finder.open-access.network
Meine Rolle: finder.open-access.network
Sortierung: finder.open-axxess.network
Publikationsentscheidung: blog.fid-romanistik.de